Von Oberbayern in die Camargue

Von Penzberg über Sulzemoos nach Zug

Montag, der 12. Mai 2014

 

Wetter: bewölkt, böig windig, 100 C
Laune: leicht gestresst
Kilometerstand: 107 km
Abfahrt: 12.15 Uhr

 

Nachdem natürlich wie immer noch mindestens 1000 Kleinigkeiten zu erledigen waren, fuhren wir schließlich um 12.15 Uhr endlich los. Zunächst ging es erstmal über München und die Autobahn nach Sulzemoos in den „Freistaat“. Wir kamen gegen 13.30 an und kauften den passenden Schlauch für den Außengasanschluss und Karola bekam noch ein türkisfarbenes Käppi und eine Leberkas-Semmel. Dann ging es schon um 14.00 Uhr weiter, in Richtung Zug. Laut NAVI sollten wir gegen 18.00 Uhr den CP am Zuger See erreicht haben. Der Himmel zog immer mehr zu, es gab immer wieder Regenschauer und böigen Wind, und wir merkten, dass so ein Integrierter, vor allem wenn er noch dazu „leicht“ ist, doch viel seitenwind-empfindlicher ist, als unser guter alter California (aber dafür hat er ja andere Vorteile J, vor allem bei diesem schlechtem Wetter).

 

Bei Hörbrand machten wir kurz Pause, einmal Gassi für Hund und Herrschaft, Vignetten für Österreich und die Schweiz kaufen (eigentlich nicht nachvollziehbar, dass Österreich die Korridor-Vignette abgeschafft hat, oder?). Dann Fahrerwechsel und flott über die Autobahn weiter. Am Hirzel kam es dann etwas zum Stau und um 18.30 waren wir dann endlich am CP am Zuger See (www.tcs-camping.ch  hier gibt es sogar ein Video über den Platz). Karola führte Odin Gassi, während ich das Womo „platzreif“ machte. Dann meldeten wir uns telefonisch bei Tomas und machten uns zu Fuß auf, um ein nettes Lokal für den Abend zu suchen. Zunächst hatten wir kein Glück. Das erste Lokal hatte Ruhetag (Montag eben), das zweite Lokal am Yachthafen hatte Hundeverbot. Die bunten Hundehütten davor sind zwar schön anzusehen und sicher gut gemeint, aber nichts für Odin.

 

Wir trafen uns am Yachthafen mit Tomas und fuhren in seinem Auto nach Zug. Hier ging’s ins „AKLIN“ (www.restaurantaklin.ch). Nicht gerade günstig, aber wundervolles Ambiente, freundliche Bedienung und hervorragendes Essen, sowohl für’s Auge, als auch für die Geschmacksknospen. Wir bestellten in Streifen geschnittene Kalbszunge für Karola und Kalbs Cordon Blue für mich.

Abendessen im Aklin
Abendessen im Aklin

 

Es war ein rundum gelungener Abend und um kurz vor zehn brachte uns Tomas wieder zu unserem Womo zurück. Karola und ich tranken noch ein Glas „Fiori di Seta“ auf unsere erste Nacht im neuen Womo und nach einem letzten Gassi gehen mit Odin ging’s um 22.30 Uhr zum ersten Mal in die neuen Betten.

 

Kilometerstand (gefahrene Strecke): 533 km (426 km)
Fahrzeit:
5 Std. 15 Min.

 

Regenpause am Zuger See

Dienstag, der 13. Mai 2014

 

Wetter:  90 C   

 

Kurz nach 6.00 Uhr !!!! weckten mich das Gewinsel von Odin und das Trommeln des Regens auf dem Dach. Aber Regen ist für Odin ja kein Argument, also raus mit ihm an den See. Alles ist Grau in Grau, das Wasser des sonst so schönen Zuger Sees, der verregnete, verhangene Himmel und der Horizont, an dem sonst die Rigi und die Kette der schweizer Zentralalpen zu sehen sind, alles trist, nass und grau. Also rasch bei 90 C mit Odin am See entlang zum Pippi machen, damit ich um 6.30 wieder ins warme und trockene Bett kriechen kann. Bereits um kurz nach sieben wieder Wecken durch Odins Gewinsel. Diesmal erklärt sich Karola bereit eine größere Tour mit ihm zu unternehmen und bleibt eine ganze Stunde mit ihm on tour. Karola kommt zurück mit Frühstück (Kaffee und Gipfli vom CP) und um 8.30 gibt’s Frühstück.

 

Nach dem Frühstück versuchten wir erst einmal geraume Zeit die Heizung in Gang zu setzen, bei diesen Temperaturen!! Schließlich merkten wir, dass wir vergessen hatten einen Absperrhahn zu öffnen und dann klappte es auch. Dann Tagebuch schreiben, lesen, chillen und draußen rinnt ununterbrochen der Regen.

 

Um 11.00 Uhr brachen wir schließlich auf um am See entlang ins Zuger Land zu MIGROS zu wandern. Nach einer guten Stunde kamen wir kurz nach 12.00 Uhr dort an. Zum Mittagessen gab‘ erst nochmal lecker Kaffee mit Gipfli und dann kauften wir Fußmatten für’s Womo (bei diesem Wetter dringend notwendig!!!) und Lebensmittel für die Reise. So gegen 14.00 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg und waren kurz nach drei wieder am Womo, gerade rechtzeitig vor dem nächsten Regenschauer. Erst regnete es, dann hagelte es und es war soooo kalt, dass ständig die Heizung brummte. Bis auf 1000 Meter schneite es angeblich runter, jedenfalls liegt auf der Rigi und auf dem Pilatus Schnee. Karola macht ein Nachmittags-schläfchen und ich lese auf der „Eckbank“ das erste Buch der Reise (ein Vollintegrierter hat doch schon Vorteile gegenüber einem KastenwagenJ).

 

Pünktlich um 19.00 Uhr kommt Dirk und auch Karola kommt pünktlich mit Odin vom Spaziergang zurück. Wir gehen gemeinsam ins Gasthaus Brandenburg, wo der Rest von Dirk’s Familie zu uns stößt. Es gibt Hirtentopf und Kalbsschulterbraten, nicht so „sophisticated“ wie gestern, aber auch sehr lecker.

 

Von Zug an den Lac d’Annecy

Mittwoch, der 14. Mai 2014

 

Wetter: immer noch Regen, Regen, Regen, kaaaalt 80 C  Status-weather-showers-scattered-icon[2]

 

Laune: auf Grund des Wetters leicht genervt
Kilometerstand: 533 km
Abfahrt: 9.20 Uhr (bei Dauerregen)

 

Die zwei Wecker heute Morgen sind (leider) die gleichen wie gestern früh. Regen auf dem Dach über mir und Winseln von Odin vor dem Bett unter mir. Aber immerhin war Odin so nett uns heute eine Stunde später, also um kurz nach Sieben zu wecken, und kurz darauf liefen wir beide am See entlang im Regen Gassi. Als wir zurückkamen, hatte Karola schon Frühstück gemacht und um 8.30 saßen wir beim Frühstück und waren nur von einem Gedanken beseelt: „Diesen Regen und diese Kälte müssen wir so rasch als möglich verlassen!!“. Also Duschen gestrichen, Frischwasser bunkern gestrichen, nur noch schnell Toilettentank entleert und CP bezahlt (110 CHF für zwei Übernachtungen auf dem  CP gibt’s wohl auch nur in der SchweizL). Um 9.20 Uhr waren wir dann bei Dauerregen auf dem Weg nach Annecy.

 

Gegen 11 Uhr fuhren wir bei Regen an Bern vorbei und auf der ganzen Autobahnstrecke immer wieder Regen, Regen, Regen. Die grauen Wolken hingen so tief, dass wir von den Berner Alpen absolut Nichts sahen.

 

Im Dauerregen nach Annecy
Im Dauerregen nach Annecy

 

Pünktlich um 14.00 Uhr kamen wir auf dem Stellplatz in Annecy an. Es war geplant uns erst einmal auf den Stellplatz zu stellen und dann den Nachmittag bei einem Bummel durch Annecy zu genießen und wahlweise einen Cafe au Lait, einen Aperitif, einen Wein oder ein „Pression“ zu schlürfen. Der Stellplatz ist auch wirklich ortsnah, sauber, mit Entsorgungsstation und nicht hässlich gelegen. Er bietet etwa 8 bis 10 Womos Platz. Scheinbar ist er auch sehr bekannt und beliebt, denn er war auch außerhalb der Saison, mitten unter der Woche, bereits um 14.00 Uhr probenvoll (und wir waren nicht die Einzigen die unverrichteter Dinge wieder abzogen).

 

Nachdem so der Annecy-Bummel plötzlich ins Wasser gefallen war, wir aber keine Lust hatten noch viel länger zu fahren, und Odin wirklich einen Auslauf brauchte, suchten wir im ADAC-Campingführer nach einem CP in der näheren Umgebung. Wir wurden fündig im benachbarten Sevrier, in etwa 15 Minuten Entfernung (Camping Caravaning F.F.C.C. www.lesrivesdulac-annecy.com). Kurz nach 14.00 treffen wir dort ein, aber die Rezeption öffnet erst wieder um 15.00 Uhr ihre Tore. Also parkten wir das Womo vor dem CP und da Karola Hunger hatte machten wir uns auf in den Ort. Die Lokale haben am Nachmittag alle geschlossen, bis auf eine Pizzeria in die aber keine Hunde dürfen.  Also kauften wir 2 Baguettes, einen 3 l „Kanister“ Chardonnay und „handgefertigte“ Kartoffelchips und machten uns wieder auf den Weg zum CP.

 

Wir meldeten uns an, suchten uns einen schönen Platz und da endlich die Sonne herausgekommen war, packten wir Tisch und Stühle aus der Garage und machten erst einmal eine opulente Brotzeit.

 

Am Lac d'Annecy
Am Lac d'Annecy

 

Danach ging Karola mit Odin Gassi und ich begann das Tagebuch weiter zu führen. Als Karola kurz nach fünf zurückkam, hatte ich schon wieder Tisch und Stühle in die Garage gepackt und saß im Auto weil es wieder einmal regnete. Dieses Wetter nervt total. Ich habe an diesem Nachmittag mindestens dreimal meinen Campingstuhl und mein Klapptischchen ein und aus gepackt. Immer wenn ich im Auto saß schien die Sonne und kaum hatte ich es mir im Freien wieder gemütlich gemacht, begann es wieder zu regnen.

 

Karola ist nach dem Spaziergang mit Odin kurz nach 17.00 Uhr im Bett verschwunden weil sie sich unwohl fühlte und Angst hatte, dass sie sich durch das schlechte Wetter und die Kälte in Rotkreuz eine Grippe geholt hatte. Ich schrieb Tagebuch und Odin nutzte die Gelegenheit um abzuhauen. Plötzlich war er verschwunden und als ich ihn rief tauchte er vier Stellplätze weiter hinter einem Wohnwagen kauend wieder auf und hat sich schuldbewusst das Maul geleckt. Mir ist nicht ganz klar ob er irgendwo etwas bekommen hat oder ob er in einem Vorzelt das Abendessen stibitzt hat. Ich forsche lieber nicht nach und lege ihn sicherheitshalber an die Leine.

 

Erst nach halb acht ist Karola wieder aus dem Bett gekrabbelt und gleich mit Odin on tour gegangen. Sie kamen erst nach 21.00 Uhr zurück und ich hatte mir in der Zwischenzeit schon solche Sorgen gemacht, dass ich fast die Polizei verständigt hätte.

 

Morgen wollen wir aus Savoyen, der höchst gelegenen Landschaft Europas (wobei man hier am Lac d’Annecy nichts von dieser Höhe merkt J) in die Camargue ans Meer auf 0 Meter Meereshöhe fahren, immer durch das Rhone Tal nach Süden. Jetzt sind wir erst so kurz unterwegs und schon einen Tag hinter der Planung, aber das tangiert uns nur peripherJ.

 

Kilometerstand (gefahrene Strecke): 875 km (342 km)
Fahrzeit:
4 Std. 30 Min.

 

Von Savoyen in die Camargue

Donnerstag, der 15. Mai 2014

 

Wetter: endlich Sonne, aber nur  100 C
Laune: bessert sich auf Grund des schönen Wetters
Kilometerstand: 875 km
Abfahrt: 10.15 Uhr

 

So heute geht es also von der höchsten gelegenen Landschaft Europas hinunter an den Meeresstrand. Gott sei Dank blieb heute früh wenigstens EIN Weckton aus J. Das Trommeln des Regens auf dem Womo Dach fehlte komplet. Dafür weckte uns das Winseln von Odin heute schon vor 6.00 Uhr!! Karola erbarmte sich seiner und ging mit ihm Gassi, aber bereits um 6.30 holte uns sein erneutes Winseln dann endgültig aus dem Bett und diesmal war ich dran ihn auszuführen.

 

Nach dem Genuss der herrlichen Umgebung ging ich ausgiebig und heiß duschen und dann gab es Croissant und Café vor dem Auto in der Sonne!!! Danach habe ich Tisch und Stühle rasch wieder in der Garage verstaut und festgezurrt, Wasser aufgefüllt, gezahlt (25 €/Übernachtung ist schon ein Fortschritt gegenüber der SchweizJ) und um 10.15 Uhr waren wir schon wieder unterwegs.

 

Die Strecke von Sevrier zur Autobahn war sehr abenteuerlich. Die ursprünglich vom NAVI berechnete Route war auf Grund einer Baustelle gesperrt, und die „Neuberechnung der Route“ führte uns auf über 1000 Höhenmeter über die „Route de Semnoz“ auf der D41 über Quintal und Seynod auf die Autobahn. Auch die Fahrt durch das Rhone Tal war auf Grund des sehr starken, böigen Seitenwindes sehr anstrengend. Nach einer ermüdenden Fahrt kamen wir gegen 15.00 Uhr in Avignon an, wo wir auch gleich einen Parkplatz direkt am Rhone Ufer fanden. Als wir über die Brücke in die Stadt gingen, hat es uns fast von der Brücke geweht, so stark war der böige Wind. Wir bummelten durch die schöne Altstadt und bewunderten den Papstpalast (auf Grund von Zeitmangel leider nur von außen). Karola hatte wieder einmal Hunger und wir wollten in einem der vielen Straßenkaffees eine Kleinigkeit  essen, aber keines hat Karola so richtig zugesagt und am Ende kauften wir nur eine papp-süße Blätterteigstange und gingen wieder zurück zum Auto.

Avignon Impressionen
Avignon Impressionen

 

Um 16.30 Uhr verließen wir Avignon wieder. Bis Gruissan war es uns jetzt doch etwas zu weit (wieder ein Tag hinter PlanJ) und wir disponierten kurzerhand um und beschlossen über Arles in die Camargue nach Saintes Maries de la Mer zu fahren, und nach einem kurzen Verfahrer in Avignon, kamen wir auch um 18.00 Uhr in Saintes Maries de la Mer an.

 

In Saintes Maries de la Mer fielen uns als Erstes die vielen, vielen Wohnwagen und Wohnmobile auf, die überall auf den Parkplätzen und an der Promenade an der Meeresküste entlang standen, viele mit Waschmaschine und/oder Kühlschrank daneben, Wäscheleinen und Stromkabel kreuz und quer dazwischen verlaufend. Als wir dann endlich nach längerem Suchen den CP „La Brise“ sehr zentral im Ort gefunden hatten, kam die richtige Überraschung für uns.

 

Der junge Mann an der Rezeption des CP gab uns zu verstehen, dass er uns dringend davon abrät auf ihrem CP zu übernachten, da ein  Gitans-Treffen im Ort wäre und sie die Sicherheit unseres Hab und Guts nicht gewährleisten könnten. Er riet uns auf einen CP etwas außerhalb des Ortes zu fahren und wir folgten etwas verunsichert seinem Rat.

 

Eine spätere Recherche im Internet ergab, dass wir aus Unkenntnis zur falschen Zeit am richtigen Ort waren (das sollte uns auf dieser Reise noch sehr, sehr oft passieren JJJ). Am 24. Mai ist hier in Saintes-Maries-de-la-Mer  die große Wallfahrt der Gitans zu Ehren von den beiden Marien, Marie Jacobé und Marie Salomé und vor allem natürlich zu Ehren der heiligen  Sara, die Schutzpatronin der Gitansund auch der Reisenden – ob sie auch uns wohlgesonnen ist, wird sich wohl in den nächsten Wochen noch zeigen. (Wer Interesse an dieser Wallfahrt hat sollte unter Youtube: Saintes maries de la mer 2014 suchen. Es gibt viele live Videos vom GeschehenJ).

 

Um 18.30 waren wir dann schließlich am nicht geplanten Ziel des Tages am CP „Les Clos du Rhone“ (www.camping-leclos.fr). Wir gingen erstmal mit Odin Gassi und holten uns ein Baguette. Es bläst ein starker Wind vom Meer, aber es hat jetzt 200 C !!!!!!!!!JJJ. Um 19.00 Uhr beschlossen wir spontan, nicht vor dem Auto zu vespern sondern am CP essen zu gehen. Wir bestellten das „Menu de Jour“ und bekamen:

 

Vorspeise: Terrine de Thones
Hauptspeise: Saute de Porc
Nachtisch: Panna Cotta für Karola und Creme Caramel für mich
dazu demi litre de Rose

 

Es war alles sehr lecker und das Preis-Leistungs-Verhältnis war völlig  in Ordnung.

 

Nach dem Abendessen ging es gegen 20.00 Uhr zurück zum Auto. Wir hatten neue Nachbarn aus Zürich mit einem VW-Camper (seufz J) und einem einjährigen Schäferhund. So kam Odin wenigstens noch zu einer Spielstunde, bevor wir uns um 21.00 Uhr zurückzogen.

 

Kilometerstand (gefahrene Strecke): 1335 km (460 km)
Fahrzeit:
6 Std. 45 Min.

Mittelmeer „at it‘s best “

Freitag, der 16. Mai 2014

 

Wetter: Sonne, 210 

 

Laune: super

 

Geweckt wurden wir natürlich wie immer von Odin, diesmal kurz nach sieben. Er winselte so lange und nervig, bis Karola mit ihm Gassi ging. Leider hielt das nicht lange vor, denn gegen 8.00 Uhr ging das Gewinsel schon wieder los. Also war Aufstehen angesagt und Frühstücken mit leckeren Croissants. Danach Duschen. Wir wollen heute mit dem Raddampfer die Petit Rhone hoch in die Camargue fahren. Karola ging also mit Odin los und erkundigte sich wann das Schiff in die Petit Rhone abfuhr und ob Odin auch mit darf. Ergebnis: „Um 12.00 Uhr legt das Schiff ab und Odin darf auch mit“.

 

Also gingen wir kurz vor 12.00 Uhr los zur Anlegestelle in der Nähe des CP. Tja, als wir an der Schiffsanlegestelle ankamen stand da, dass das Schiff erst um 14.30 Uhr ablegt (simile das ist nicht die einzige Fehlinformation an diesem Tag, warten wir es mal ab). Also wandern wir erst mal mit Odin an den Strand. Hier treffen wir eine freundliche junge Frau mit einem 7 Monate alten, spielfreudigen Hund und Odin hatte endlich einen Spielkameraden zum Toben. Während die Hunde spielten, erzählte uns die junge Frau, sie habe sich mit ihrem Freund ein Jahr Auszeit genommen und sei schon seit Anfang des Jahres mit dem Womo unterwegs. Von Sylt zunächst nach Portugal (das ist das Richtige für den europäischen Winter) dann langsam zurück über Spanien, jetzt Frankreich, danach soll es noch weiter gehen über Italien und schließlich wieder in den Norden Deutschlands zurück.

 

Wir essen noch einen Happen vor dem Womo und machen uns dann zum zweiten Mal auf zum Schiffsanlegeplatz. Es ist drückend heiß und wir sind sicher nicht dankbar genug für die Sonne und die Hitze  in Anbetracht des Wetters das uns noch erwartet. Die TIKI III fährt (für 24 € pro Person) die „Petite Rhone“ hoch in die Camargue ( www.tiki3.fr ). Karola will unbedingt „Pinguine“ sehenJ. Wir sehen zwar jede Menge weißer Pferde und schwarzer Rinder, Möwen, Graureiher und Kormorane, aber weder „Pinguine“ J noch FlamingosL.

 

Eindrücke aus der Camargue
Eindrücke aus der Camargue

 

Nach der Schifferlfahrt geht’s wieder zurück zum Womo. Karola macht mit Odin einen Bummel am Strand entlang und reserviert so nebenbei in einem Restaurant am Meer gleich einen Tisch für heute Abend um 19.30 Uhr. 

Danach geht sie in den Pool und unter die heiße Dusche; ich bleibe bei Odin und lese mein Buch weiter. An unserem Stellplatz gibt es einen großen Schwarm kleiner Mücken die beißen und wir haben Arme und Beine schon voller roter Flecken. Sie setzen sich auch in Scharen auf Odin und ärgern ihn. Wir machten uns schon früh auf, am Strand entlang ins Restaurant Farniente Plage (www.facebook.com/farnienteplage) und waren schon kurz nach sieben dort. Karola aß Moules gingembre in Ingwer/Zitronen Sauce und ich bestellte „Parillada poisson“ eine Spezialität des Chefs. Trotz zweier kulinarischer Deutsch-Französisch Wörterbücher und trotz LEO, weiß ich bis heute noch nicht was „Parillada“ auf Deutsch heißt. Es war jedenfalls lecker Fisch, Tintenfisch und Crevetten. Dazu tranken wir einen guten Rose. Zum Nachtisch gab es „Tentation exotique“ Mangocreme-Schnitte mit Zitronensorbet für Karola und Käse für mich. Dann ging’s mit Odin wieder am Strand entlang zum CP und wir ließen den Abend beim Lesen im Auto ausklingen.

Abendessen am Meer
Abendessen am Meer

Saintes-Maries-de-la-Mer

Samstag, der 17. Mai 2014

 

Wetter: super wie gestern, strahlend blauer Himmel, leichter Wind  

 

Laune: schlecht geschlafen, etwas malad

 

Um 6.30 Uhr hat uns Odin mit seinem Winseln geweckt und die Nacht war zu Ende. Ich erbarmte mich seiner und ging mit ihm Gassi und danach kroch ich nochmals ins Bett, bis Odin um 7.30 die zweite Winselrunde anstimmte. Karola erbarmte sich seiner und nahm ihn mit auf die allmorgendliche „Croissant-Einkaufstour“ und ich drehte mich noch einmal in den Kissen um, bis das Frühstück fertig war. Beim Frühstück beschlossen wir am Meer entlang nach Saintes-Maries-de-la-Mer zu laufen und um 10.00 Uhr machten wir uns auf den Weg.

 

Vor dem Campingplatz ist ein riesiger neuer und (noch) sauberer Stellplatz für Wohnmobile. Aber es gibt dort keinen Stromanschluss und keine sanitären Anlagen und nach der Warnung am CP im Ort vorgestern, hätten wir uns dort sowieso nicht hin getraut.

Wir bummelten durch Saintes-Maries-de-la-Mer – ein 100%-iger „Sommerfrische Ort“ am Meer, fast nur Restaurants, Boutiquen, Andenkenläden. Zu Mittag aßen wir leckere „Paella fruit de mer“ mit Vin de Sable und Creme brulee zum Nachtisch.

Paella in Saintes Maries de la Mer
Paella in Saintes Maries de la Mer

 

Wir kauften Rose, Baguette und fast auch ein Kreuz der Camargue:

 

http://www.saintesmaries.com/de/assets/images/diapos/croix/c02.jpg

 

 

Das Kreuz der Camargue ist ein Wahrzeichen in Form eines lateinischen Kreuzes, dessen obere Enden den Dreizack der Viehhirten (Werkzeug des " gardians ") darstellen, es wurzelt in einem Schiffsanker, darüber ist es mit einem Herzen eingerahmt.

 

Es verkörpert die 3 Haupttugenden:

•Das Kreuz als Zeichen gelebten Glaubens
•Der Anker als Zeichen der Hoffnung
•Das Herz als Zeichen der Nächstenliebe

Es wurde 1924 von dem Maler und Bildhauer Hermann Paul, auf Anregung des Marquis de Baroncellis, entworfen. Das erste Kreuz, 1930 von Gédéon Blatière geschmiedet, wurde in der Nähe der maurischen Brücke (pont du Maure) in Saintes-Marie-de-la-Mer aufgestellt. Dort, unweit des "Mas du Simbeù", den Wohnsitz des Marquis Baroncelli kann man es heute noch besichtigen.

 

Die heiligen Marien
Die heiligen Marien

 

Nachdem mehrfach versucht wurde Karola auf Französisch aus der Hand zu lesen und und mir die Medaille der heiligen Sara erst angesteckt und dann wieder abgenommen wurdeJ, besuchten wir noch die Statuen der Marien und machten uns gegen 15.00 Uhr lieber wieder auf den Weg am Strand entlang zum CP. Dort chillen, schlafen, lesen vor dem Auto, duschen, Karola ging nochmals ins Schwimmbad. Dann nochmals mit Odin zum Strand. Wir trafen wieder seinen Spielgefährten von gestern. Am Abend gab es Brotzeit vor dem Auto.

Morgen wollen wir über Aigues-Mortes, Sete und Agde nach Gruissan fahren. Das NAVI ist schon programmiert, demnach benötigen wir für die Strecke 3,5 Stunden.

Nächster Halt Gruissan

Sonntag, der 18. Mai 2014

 

Wetter: leicht bewölkt, 170 C Status-weather-clouds-icon[3]
Laune: gut, bisschen müde
Kilometerstand: 1335 km
Abfahrt: 9.30 Uhr

 

Wie immer weckte uns Odin in aller Frühe. Dann Gassi gehen, frühstücken, packen und bezahlen, 95 € für 3 Tage, für das Angebot in Ordnung (das Mittelmeer ist eben etwas teurer als der Atlantik). Nächstes Ziel nach der Camargue ist das Languedoc-Roussillon, genauer Aigues-Mortes. Auf dem Weg raus aus Saintes-Maries-de-la-Mer in Richtung Westen kamen uns Dutzende von Gitans-Gespannen entgegen, alle auf ihrem Weg zur heiligen Sara und alle das gleiche Muster: als Zugmaschine ein großer weißer Mercedesbus, dahinter ein „Mega“-Wohnwagen. Um 10.30 kamen wir in Aigues-Mortes an und landeten gleich einen Volltreffer. Der ausgeschilderte Weg zum Womo-Parkplatz führte uns in eine Straße in der gerade der Wochenmarkt stattfand. Keine Absperrung und kein Hinweis, und bis wir merkten wo wir gerade hinein fuhren, war es zum Umdrehen zu spät. Schweiß und Nervosität, Karola fuhr und ich stieg aus, schob Müllcontainer und leere Kartons zur Seite und lotste Karola zentimeterweise am Markt entlang. Der Womo-Parkplatz selbst war in Ordnung und sehr Stadt nah.

Aigues-Mortes
Aigues-Mortes

 

Aigues-Mortes war vor allem auf Grund der gut erhaltenen wuchtigen Stadtmauer sehr beeindruckend. Das Zentrum war wieder sehr „touristisch“ aber sehenswert. Nach einem Bummel durch die engen Gassen, einem Blick auf die riesigen Salzberge vor der Stadtmauer und Einkauf von Wurst, Pastete und natürlich Salz, fuhren wir um 11.45 weiter nach Sete. Hier war eigentlich leckeres Austernessen eingeplant (Sete ist für seine Markthalle und für seine Fischrestaurants berühmt) und zeitlich lagen wir auch voll im Plan, punkt 13.00 Uhr liefen wir in Sete ein. Aber der ausgeschilderte Womo-Stellplatz war von einem Gitan-Lager besetzt und wir fanden nirgends einen weiteren Womo-geeigneten Parkplatz. Also kämpften wir uns durch die engen Straßen im Zentrum von Sete und fuhren weiter über Agde und in Montepellier auf die Autobahn bis Narbonne und hier runter von der Autobahn nach Gruissan www.ville-gruissan.fr .Um 14.30 kamen wir auf dem Stellplatz „Aire des 4 Vents“an. In Gruissan gibt es insgesamt 3 Womo-Stellplätze, aber dieser ist dem Ortszentrum am nächsten. Da wir schon sehr hungrig waren, machten wir uns gleich auf in den Ort.

 

Wir bummelten durch die engen Gassen von Gruissan, aßen in einem Eckbistro Tapas (die bei Karola Sodbrennen verursachten) und stiegen hoch zum Wehrturm. Danach suchten wir verzweifelt einen Fischladen (der uns im Internet ans Herz gelegt wurde) oder alternativ dazu einen Supermarkt, beides negativ, ohne Ergebnis. Aber auf dem Rückweg zum Stellplatz haben wir den Cave von Gruissan gefunden, wir wurden freundlich empfangen und haben unsere ersten Weinvorräte für zu Hause eingekauft. Zurück am Auto haben wir ein kleines Nickerchen gemacht und dann gingen wir nochmals los zum einkaufen. Wir fragten unsere deutschen Nachbarn nach einem Fischladen. Die ersten aßen aus Prinzip keinen Fisch  und die zweiten hatten nur vage Hinweise. Auf dem Weg zum Abendessen machten wir dann nochmals eine große Runde um den gesamten Yachthafen, aber gefunden haben wir „NICHTS“. Die Restaurants am Hafen sahen alle sehr touristisch aus. Also machten wir uns mit Plattfüßen wieder auf in die Altstadt von Gruissan. Hier hatte Karola am Nachmittag ein Lokal entdeckt, an dem sie heute Abend gerne essen wollte (www.cranquette.com). Müde und mit heißen Füßen kamen wir um kurz nach Acht in dem Lokal an. Das Lokal war toll, hatte richtig Stil, tolles Ambiente und leckeres Essen. Wir entschieden uns für Austern für Karola, Austern und Crevetten für mich und einen Rose aus dem Languedoc komponiert aus Grenache, Syrah und Cinfault. Zum Nachtisch gab es Creme Katalan für Karola und Cafe Gourmand für mich, ein schöner Abend.

 

Um 22.00 Ihr waren wir wieder am Stellplatz. Odin bekam endlich sein Abendessen und wir ließen den Tag ausklingen. Ich schreibe Tagebuch und Karola liegt im Bett und schnarcht erbärmlich.

 

Morgen ist Markt in Gruissan. Mal sehen ob wir da endlich den geheimnisvollen Fischhändler finden.

Kilometerstand (gefahrene Strecke): 1525 km (190 km)
Fahrzeit:
etwa 4 Std.

Platzwechsel in Gruissan

Montag, der 19. Mai 2014

 

Wetter: gemischt, Regen und Sonne, 150 C Status-weather-clouds-icon[3]
Laune: morgens richtig mies, später aufklarend (wie das Wetter eben
J)
Kilometerstand: 1525 km
Abfahrt: 12.00 Uhr

 

Wir haben beschlossen nicht auf diesem Stellplatz zu bleiben. Er hat zwar für 8,50 € Ver- und Entsorgung, Toilette und Dusche (sehr spartanisch) aber nur Schotter und vor allem keinen Stromanschluss (vielleicht hätten wir doch noch in eine Solaranlage investieren sollenJ).

Wir gaben unsere Suche nach einem Fischladen auf und beschlossen gleich am Morgen auf den Markt in Gruissan zu gehen. Die „Stellplatz-Rezeptionistin“ sagte uns er wäre in „vieux Gruissan“. Also wussten wir in etwa die Richtung und marschierten bei stark bewölktem Himmel los. Wir fanden den Markt sogar nach kurzem Suchen. Aber kaum hatten wir etwas Käse und Oliven gekauft, kam ein richtiger Wolkenbruch und wir flüchteten vor den fallenden Wassermassen unter die Markise eines Bäckerladens direkt am Markt. Dort tranken wir Cafe au lait solange die „Sintflut“ anhielt. Als der Regen etwas nachließ, wechselten wir das Lokal, und Karola entdeckte schließlich doch noch einen kleinen Fischladen  und kaufte „Fruit de mer“. Auf dem Weg zum Auto nahmen wir noch ein Baguette fürs Mittagessen mit und verließen rechtzeitig, kurz vor 12.00 (um nicht noch einen Tag zahlen zu müssen) den Stellplatz. Auf dem Weg zum CP „les Ayguades“ (www.camping-soleil-mer.com) begann es wieder stark zu regnen. Wir machten noch kurz am „Intermarche“ halt, hauptsächlich um ein Strandspielzeug für Odin zu kaufen und waren um 13.00 Uhr auf dem CP. Der CP war fast völlig leer (wen wundert es bei diesem Wetter) und wir bekamen einen sehr schönen Platz direkt am Strand (die Vorsaison hat definitiv auch ihre Vorteile). Während ich das Auto anschloss, ging Karola schon mit Odin an den riesigen Strand. Am Nachmittag verzogen sich die Wolken und wir beschlossen Tisch und Stühle auszupacken um im Freien zu vespern. Es gab „Fruits de mer“ aus dem kleinen Fischladen und Rose aus dem Cave von Gruissan in der Sonne und die Laune hob sich beträchtlich.

Fruits de mer
Fruits de mer

 

Danach gingen wir alle an den Strand um Odin’s neues Spielzeug auszuprobieren. Ich kann jetzt gar nicht sagen wer mehr Spaß hatte Karola oder Odin. Jetzt ist es 16.30 ich sitze in der Sonne und schreibe wieder einmal Tagebuch, Odin schläft glücklich und erschöpft und Karola ist im „Piscine“.

 

Spass am Meer macht müde
Spass am Meer macht müde

 

Kilometerstand (gefahrene Strecke): 1533 km (8 km)
Fahrzeit:
etwa 0,5 Std.
J

 

Nordseewetter am Mittelmeer

Dienstag, der 20. Mai 2014

Wetter: der Himmel ist komplett in graue Wolken gehüllt,
                es bläst ein böiger, kalter Wind, 170 C
Status-weather-many-clouds-icon[1]
Laune: dem Wetter entsprechend

 

Gestern Abend haben wir auf Grund der sich andeutenden Wetterbesserung beschlossen, noch einen Tag hier zu bleiben und Odin nochmal Gelegenheit zu geben an dem riesigen, menschenleeren Strand zu tollen. Als uns Odin heute um 7.30 weckte, sahen wir, dass der Himmel völlig zugezogen war und es wehte ein kalter, starker, unangenehmer Wind, richtiges Nordseewetter eben, um fest vermummelt lange Strandspaziergänge zu unternehmen. Deshalb ging’s auch nach dem Frühstück (IM Auto) gleich mit Odin an den menschenleeren Strand. Danach gab es Mitttagessen (wetterbedingt wieder im Auto, da hat der Vollintegrierte doch seine Vorteile im Vergleich zum VW Bus J). Danach wollten wir eigentlich lesen und schlafen, nicht aber so Odin. Er winselte und bellte so lange, bis wir uns seiner erbarmten und wieder mit ihm hinaus in Wind und Wetter an den Strand gingen. Beim Tollen am Strand hat er dann auch gleich sein neues Spielzeug zerstört,  dass wir erst gestern für ihn gekauft haben, es gibt einfach keine Wertarbeit mehr J.

Jetzt lassen wir den Abend gemütlich ausklingen, Tisch und Stühle sind schon verstaut und morgen geht es weiter über Carcassonne und Mirepoix auf unseren ersten „France Passion“ Bauernhof bei La Bastide du Salat, hoffentlich in besseres Wetter!!!