Aus der Camargue an die Atlantikküste

Abenteuer „France Passion“

Mittwoch, der 21. Mai 2014

 

Wetter: Regen, Gewitter, Regen, 160 C Status-weather-showers-scattered-icon[2]
Laune: mies wie das Wetter
Kilometerstand: 1533 km
Abfahrt: 9.30 Uhr

 

 

In der Nacht hat es richtig stark geregnet und kurz vor sieben hat mich Odin wieder geweckt. Also ging ich mit ihm an den Strand und erledigte anschließend die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen (wie Wasser und Abwasser). Beim Frühstück fing es wieder an zu regnen und beim Abspülen goss es in Strömen und es gewitterte heftig. Der Himmel ist grau in grau bis zum Horizont. Wir bezahlten 47 € für zwei Übernachtungen und fuhren um 9.30 im strömenden Regen ab, aus der Camargue in die Region Midi-Pyrénées über Carcassonne und Mirepoix. Auf Grund des heftigen Regens strichen wir Carcassonne aus unserer Liste der Besichtigungstouren und fuhren zügig vorbei. Erst am späten Vormittag hörte der Regen langsam auf, und als wir um 12.00 in Mirepoix ankamen, spitze ab und zu sogar schon die Sonne hinter den Wolken hervor. So konnten wir in Ruhe und ohne Regenschirm den beeindruckenden mittelalterlichen Marktplatz und die Kathedrale von Mirepoix bewundern und in einem Lokal am Marktplatz im Freien zu Mittag essen. Wir bestellten die „Plat de jour“ für 9 €, Lammkeule mit weißen Bohnen aus der Pfanne, sehr viel, sehr rustikal und sehr, sehr zäh L.

Impressionen von Mirepoix

 

Um 14.00 Uhr ging’s dann weiter zu unserer ersten France Passion Übernachtung. Das NAVI sagte unsere Ankunft für 15.30 an, es wurde dann doch 16.00 Uhr und ein wahres Abenteuer, aber alles der Reihe nach. Zuerst hatten wir in Foix das gleiche Problem wie in Sete. Wir wollten uns die Burg in Foix ansehen, aber wir fanden nirgends einen Womo-geeigneten Parkplatz und so fuhren wir einfach durch. Na, dann kommen wir eben umso früher auf dem Bauernhof an - dachten wir. Bei La-Bastide-du-Salat ging es von der D117 ab. Das NAVI sagte noch 10 km, dann ist es geschafft. Die Straße wurde eng und immer enger, blieb aber noch zweispurig. Es ging kontinuierlich durch die Ausläufer der Pyrenäen bergauf. 5 Kilometer weiter wurde die Straße einspurig und noch enger (ein geteerter Feldweg eben L) für die letzten 5 km. 300 Meter vor dem Bauernhof dann schließlich nur noch Feldweg. Umdrehen konnten wir auf den ganzen 10 km nirgends, also fuhren wir auch die letzten Meter auf den Bauernhof. Kurz nach 16.00 Uhr kamen wir dann endlich dort an. Der Stellplatz war schön eben mit gepflegtem, kurz geschnittenem Rasen aaaaaaber……

 

… aber von drei riesigen Hunden belagert (Der Hund von Baskerville in dreifacher Ausfertigung J). Karola weigerte sich strikt auszusteigen oder auch nur Odin hinaus zu lassen. Also ging ich erst einmal „Hunde testen“. Die Hunde waren friedlich und über die Abwechslung eines neuen Besuchers hoch erfreut und bevor wir richtig schauen konnten war auch schon Odin draußen und stellte sich vor. Da sich die Wächter des Hofes aber sehr, sehr auffällig und sehr oft kratzten, musste ich auf Karolas Verlangen Odin gleich wieder einfangen und ins Auto verfrachten (mal sehen ob es ein sehr schneller Floh nicht doch geschafft hat den Wirt zu wechseln und auf Odin über zu springen). Wir umrundeten den Hof aber es war niemand zu Hause und Karola bestand darauf wegen akutem Flohalarm die höllischen 10 km wieder zurück und weiter zu fahren. Also wieder rein ins Womo. Karola drehte und ich bemühte mich die anhänglichen Hofhunde aus der Fahrbahn zu bringen (wahrscheinlich habe ich jetzt die Flöhe J). Dann ging es den geteerten Feldweg wieder 10 km bergab. Zum Glück war so gut wie kein Verkehr auf dem Sträßchen und es begegnete uns kaum ein Auto. Aber just als wir den Hof gerade verließen kam ein Womo das auch auf dem Hof übernachten wollte. Der Fahrer war so nett, gekonnt auf dem schmalen Weg rückwärts in einen Seitenweg zu fahren und uns den Weg frei zu machen.

 

Wo jetzt über Nacht stehen bleiben? Ich zog den Bordatlas zu Rate und wir beschlossen in Saint Martory auf dem „Camping Municipale“ zu übernachten. Also Koordinaten ins NAVI eingeben und los geht’s. Der Camping Municipale in Saint Martory erwies sich als ein gepflegter, ruhiger Platz. Außer uns war nur noch ein VW Camper aus den Niederlande hier. Wir kamen gegen 18.00 Uhr an und bezahlten ohne Strom aber incl. Trinkgeld für den freundlichen Platzwart 12 €. Auto abstellen und ab in die Stadt zum sight seeing. Die Stadt machte auf uns einen sehr ärmlichen Eindruck, das Schönste an ihr ist die Brücke über die Garonne. Als wir in die Stadt gingen, fing es wieder einmal an zu regnen, aber als wir kurz nach sieben zurückkehrten, sah es so aus, als ob die Schlechwetterfront endlich nach Osten abzieht und die Sonne heraus kommt. Also rasch Tisch und Stühle aus der „Garage“ geholt, aufgebaut und Abendessen auf dem Rasen vor dem Auto in den Strahlen der Abendsonne. Wir saßen sogar bis 21.00 Uhr im Freien vor dem Womo. Jetzt ist es 21.30 und es hat immer noch 19OC. Hoffentlich war es das jetzt endlich mal mit dem fürchterlichen Regen und dem nervigen, böigen, kalten Wind.

 

Kilometerstand (gefahrene Strecke): 1818 km (285 km)
Fahrzeit:
etwa 6,5 Std.

Von Saint Martory ins Herz der Gascogne

Donnerstag, der 22. Mai 2014

Wetter: blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, 140 C
Laune: super,  wie das Wetter
J
Kilometerstand: 1818 km
Abfahrt: 9.15 Uhr

Das Wetter ist heute früh zum Glück immer noch SUPER. Obwohl der „Camping Municipale“ sehr gepflegt ist, gibt es leider keine Entsorgungsstation und vor allem keine Einkaufsmöglichkeit. Deshalb entfällt heute das Frühstück. Wie immer hat uns auch heute Odin kurz vor sieben geweckt, danach Gassi gehen, Waschen, Packen und um 9.15 war Abfahrt. Erst auf die Autobahn bis Tarbes, hier wieder runter und auf der D935 nach Madiran im Department Gers. Die Gegend um Madiran in der Region Midi-Pyrénées  ist eines der ältesten Weinanbaugebiete in Frankreich. Hier lernten wir zum ersten Mal die Rebsorte Tannat kennen, die hier mit Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon zu einem kräftigen Tannin-reichen Rotwein kombiniert wird. Laut einem Nature-Artikel sind die Tannat-Rotweine übrigens die gesündesten Rotweine gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da sie bis zu viermal so viele Polyphenole enthalten wie Rotweine anderer Rebsorten.

Um 11.15 waren wir in Madiran und beschlossen endlich den ausgefallenen Morgenkaffee nachzuholen. Wir saßen vor einem kleinen, netten Lokal direkt an der Durchgangsstraße und genossen Cafe au lait im Sonnenschein. Danach Spazierengehen durch Madiran und Sight Seeing, vor allem die Kirche aus dem 11. Jahrhundert ist sehenswert. Das sie umgebende Kloster beherbergt jetzt ein Hotel und ein Gourmet-Lokal. Aber wir gingen lieber wieder zurück zu unserem Frühstückslokal ins L’Estanquet, und da es schon kurz nach 12.00 war, meinte Karola es wäre jetzt Zeit für’s Mittagessen und so aßen wir in unserem „Frühstückslokal“ eben auch zum Mittagessen. Als „Plat du Jour“ für 7,50 € gab es Surhaxe vom Schwein mit Erbsen-Kartoffel-Gemüse (richtig lecker, viel, viel besser als gesternin Mirepoix). Um 13.00 Uhr machten wir uns bei 24OC!!! auf zu unseren eingeplanten Weinproben.

Zuerst zum Chateau Viella (www.chateauviella.fr). Wir degoutierten den Rose und den Pacherenc du Vic-Bilh, den lokalen Weißwein aus der Rebsorte Manseng und kauften wieder ein paar Flaschen für den Weinkeller zu Hause.

Chateau Viella
Chateau Viella

Nach einem Bummel durch die Weinberge von Chateau Viella (Odin brauchte etwas Bewegung J) ging’s weiter zu einem Weingut von Alain Brumont einem der bekanntesten Winzer der Region (www.brumont.fr). Im Château Bouscassé nahe Maumusson-Laguian wurden wir sehr herzlich von einem jungen Mann empfangen und herum geführt. Er zeigte uns erst den Weinkeller mit seinen über 2000 Eichenfässern, später erklärte er uns die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit von Chateau Montus und Chateau Bouscasse. Anschließend lud er uns zu einer ausgedehnten Weinprobe ein. Da wir ja noch weiter fahren wollten und uns der gute Wein zu schade zum Ausspucken war J  verzichteten wir auf die meisten Weißweine und die Roses und konzentrierten uns auf die Rotweine. Dann wieder die Einkäufe einladen für den Weinkeller zu Hause (zum Glück hat das Womo eine große „Garage“ J).

„Vignobles sud ouest“ von DalGobboM¿!i? - Eigenes Werk. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0-2.5-2.0-1.0 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vignob
Die Weine Südwestfrankreichs