Hunger und viel schlechte Laune
ein typischer Freitag der 13. eben
Nach einem erfrischenden Bad im See und einer heißen Dusche erst wieder zahlen (19 €/Nacht sind völlig in Ordnung für diesen tollen CP). Um 10.30 waren wir wieder auf Achse. Wir wollten über Mouthe am Doubs entlang an die schweizer Grenze, dann auf die Autobahn und am See von Neuchâtel entlang (incl. einer Besichtigung von Neuchâtel). Danach weiter an Solothurn, Zürich und Winterthur vorbei an das österreichische Ufer des Bodensees. Hier wollten wir uns dann kurzfristig einen Stell- oder Campingplatz zum Übernachten suchen.
Bereits um 11.30 beklagte sich Karola, dass sie so Hunger hätte und wir hatten auch richtig Glück (in Frankreich J) und fanden kurz nach 12.00, kurz vor der schweizer Grenze noch einen Supermarkt in dem wir noch einmal Wein, Crevetten, Bulots und Baguette für das Mittag- und Abendessen einkaufen konnten. Allerdings war damit leider auch der größte Teil unseres Glücks für diesen Tag verbraucht.
Denn sobald wir mit der Absicht auf baldigste Mittagspause in der Schweiz auf die Autobahn fuhren, gab es weit und breit keine Parkplätze mehr auf denen wir anhalten konnten, um unsere eingekauften Leckereien zu Mittag zu genießen und unseren Hunger zu stillen. Wir fuhren bei Neuchatel von der Autobahn ab und durch Neuchatel hindurch. Auch in Neuchatel gab es keine WOMO-geeigneten Parkplätze, außerdem beeindruckte uns Neuchatel nicht besonders, und so fuhren wir hinter Neuchatel direkt wieder auf die Autobahn auf.
Immer noch kein Rastplatz!!! Vor lauter Verzweiflung fuhr Karola wieder von der Autobahn ab über Land. Aber auch entlang der Landstraßen gab es nirgends Parkplätze und wenn, dann waren sie mit 1.80 m Höhensperren versehen. Der Hunger wurde immer größer und die Laune immer schlechter. Endlich, es war schon nach 14.00 Uhr!!!!!, fanden wir eine kleine hässliche Ausbuchtung an der Landstraße wo wir anhalten konnten. Karola aß endlich etwas und ich programmierte das NAVI um. Da wir durch die Fahrt über Land Zeit verloren hatten und auch keine Lust mehr hatten zu lange zu fahren suchten wir Alternativen zum Bodensee. Wir hatten die Wahl zwischen einem teuren, schweizer Campingplatz in Frick und einem Stellplatz im Stadtpark von Wehr in Deutschland. Nach längere Diskussion und mehrfacher Umentscheidung fuhren wir nach Wehr und wurden nicht enttäuscht.
Wir kamen kurz nach 16.00 Uhr an, außer uns stand nur noch ein Engländer auf dem Stellplatz. Der Stellplatz liegt mitten im Grünen und hat eine Liegewiese auf der wir später Tisch und Stühle für’s Abendessen aufstellen konnten. Aber erst gingen wir in den Ort. Zunächst an den Bahnhof „Gleis 3“ um die Stellplatzgebühr von 10 € zu bezahlen. Danach bummelten wir durch den Ort, tranken das erste Weißbier seit 5 Wochen und gingen mit Odin spazieren.
Nachdem das Mittagessen mehr oder weniger ausgefallen war, gab es das Abendessen etwas früher und Karola fuhr alles auf was der Kühlschrank zu bieten hatte (und er hatte viel zu bietenJ): Käse aus der Auvergne, Piment aus Espelette, Fruit de Mer vom letzten französischen Supermarkt und Chorizo aus St. Jean au pieds de ports (es schien wieder aufwärts zu gehen, aber …….).
Um 19.00 Uhr kamen die Hunde des Ortes zum Abendspaziergang in den Park, alle höchstens ein Viertel Odin und wir mussten Odin anleinen, damit er sie beim Spielen nicht umrennt. (Damit war das bisschen Glück das wir für Wehr noch hatten wohl ganz aufgebraucht.) Als nämlich ein besonders freches kleines Hündchen neugierig näher kam, schoss Odin plötzlich an der Leine los und schmiss den ganzen Tisch um. Beide Gläser noch ganz voll mit Wein ergossen sich über mich. Damit war das Abendessen erst einmal beendet und der Abend gelaufen.
Ich probierte noch unser WOMO an den Strom anzuschließen, aber das Pech hielt an. Während die beiden Wohnmobile links und rechts von uns nach der Anweisung anstandslos Strom bekamen, blieb uns der Strom versagt, obwohl ich mehrere Steckdosen ausprobierte und nach und nach 3 € in die Säule einwarf.
Ein typischer Freitag der 13. eben.
Kommentar schreiben