Preis- und Straßengefälle

die Tücken eines NAVIs

Heute Nacht gab es immer wieder kurze Regenschauer, gut dass wir gestern Abend schon Alles gepackt haben. Aber heute Morgen war es schon wieder schwül warm. Geweckt wurden wir wie jeden Morgen durch Odin, und bereits vor 9.00 Uhr machten wir uns mit den Croissants vom Campingplatz in der Tasche wieder auf dem Weg nach „Vieux Bergerac“. Wir fanden auch gleich ein nettes Café mit eigener Kaffee-Rösterei vor der Markthalle, bestellten 2 Café au Lait und aßen unsere mitgebrachten Croissants vom „Camping Municipale“ dazu. Bei unserem weiteren Bummel durch Bergerac bemerkten wir schnell, dass wir doch etwas sehr früh zu unserer Shopping-Tour aufgebrochen waren. Die meisten Geschäfte öffnen erst um 10.00 Uhr. Aber die Markthalle hatte schon geöffnet, wenn sie auch gerade im Umbau war. Aber wir fanden wieder einen sehr, sehr nette Franzosen der Ente und Gans in allen Variationen verkaufte und uns alles im Detail erklärte, obwohl wir ja kaum Französisch verstehen. Schließlich kauften wir eine geräucherte? Entenbrust und eine Pastete bei www.aubertieh.com . (Leider kauften wir dazu kein Baguette in der Boulangerie, aber dazu später mehrJ). Danach machten wir uns auf zum „Maison de Vins“ von Bergerac. Das hatte zu unserem Glück sogar vorzeitig geöffnet. Auch das „Maison de Vins in Bergerac“ ist sehr schön gemacht, anders als in St. Emilion aber ganz sicher einen Besuch wert.
Und das Preisgefälle beim Wein, von St. Emilion über die paar Kilometer nach Bergerac ist gewaltig
J. Nachdem Karolas Lieblings-Weißwein über Jahre hinweg aus Bergerac kam, mussten wir hier natürlich einkaufen (2x Rot, 2xRose, 2xWeiß – auf Grund der Empfehlung einer netten Dame und ganz ohne Degustation auf Grund der Frühe des Tages  – ob wir da keinen Fehler gemacht haben?J  und schliesslich zum Abschluss noch eine „demi litre“ Weinkaraffe).

Danach ging es zurück zum „Camping Municipale“, wir zahlten 19 €. Karola meinte im Vergleich zu Angebot und Preis der Yelloh! Campingplätze und unter Berücksichtigung der Sauberkeit, etwas hoch. Aber ich denke es ist wie immer, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, und gestern Abend war der Platz richtig voll. Jetzt am späten Vormittag hat er sich schon wieder sehr geleert. Eben ein Platz mit hoher Fluktutation für Tagesbesucher von Bergerac.

Um 11.00 Uhr machten wir uns auf, die Dordogne entlang durch’s Perigord. In Beynac-et-Cazenac bewunderten wir die eindrucksvolle Burg 150 Meter hoch auf einem Felsen über der Dordogne, einer von vier historischen Baronatssitzen. Leider konnten wir sie aber nicht näher erkunden, da wir keinen für Wohnmobile geeigneten Stellplatz fanden (aber es gibt einen Campingplatz in Beynac direkt am Ufer der Dordogne, und vielleicht können wir das nächste Mal die Besichtigung der Burg mit einer Übernachtung auf dem CP verbinden). Auch Sarlat ließen wir links liegen (auch dies ist sicher auf einer weiteren Reise einen Abstecher wert). Bevor wir in Souillac auf die Autobahn fuhren, aßen wir am Wegesrand noch zu Mittag. Das „Menue decouvre“ war „Confit de Canard“ und wir dachten, das müssen wir in Frankreich mindestens einmal gegessen haben – nicht schlecht, aber sehr, sehr deftigJ.

In Souillac ging’s dann auf die Autobahn und zügig durch in die Auvergne bis zur Ausfahrt 24. Hier spielte uns das NAVI wieder einmal einen Streich. Statt uns den etwas weiteren, aber breiteren und bequemeren Weg über Singles zu führen (nächste Ausfahrt), lotste es uns über ein schmales Sträßchen und enge Serpentinen (die nicht einmal in meiner Straßenkarte eingezeichnet waren) hinunter in die Dordogne-„Schlucht“, auf einer schmalen Brücke über die Dordogne und am anderen Ufer wieder hinauf zum Camping-Platz „Le Moulin de Serre“ (www.moulindeserre.com). Karola fuhr und ich schwitzte Blut und Wasser. Gott sei Dank kam uns kein Wohnmobil entgegen. Aber offensichtlich gibt es nicht so viele einfältige WOMO-Fahrer die ihrem NAVI so blind vertrauenJ.

Der Campingplatz entschädigte uns dann aber für all das Zittern und Zagen. Er war sehr hübsch, fast ganz leer, sauber, mit hübschem, kleinen Pool und Whirlpool und einsam gelegen, vor allen Dingen einsam gelegen. Was zur Folge hatte, dass wir das am Morgen vergessen Baguette nicht auftreiben konnten. Also gab es kein Vesper vor dem WOMO zum Abendessen. Stattdessen ging es nach ausgiebigen Pool- und Whirlpool-Runden und Duschen zum Pizzaessen auf dem Campingplatz.  Die „Pizza Auvergne“ war eine rundum positive Überraschung, mit Spiegelei auf Speckstreifen und Schinken und Käse aus der Auvergne, rustikal und gehaltvoll, aber sehr, sehr lecker.

Danach hielten wir noch einen kurzen Schwatz mit unserem Nachbarn aus NL über seinen armen, 11-jahre alten Boxer, dem vor kurzem hier auf dem CP das halbe Ohr abgebissen wurde. Dann ging’s ins Auto zum Tagebuch schreiben.

Morgen wollen wir auf einem Weingut kurz vor Lyon übernachten, hoffentlich klappt es.

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