Das berühmte (distinguierte) Medoc

 

Nachdem wir den Campingplatz bezahlt hatten (18 € pro Nacht ist doch o.k., vor allem wenn wir es mit Hendaye vergleichen L ), waren wir um 10.15 Uhr bereits unterwegs um die „Route des Chateaux“ entlang zu fahren. Punkt 12.00 Uhr (die Kirchenglocken läuteten gerade) waren wir in St. Estephe, wo wir auf einem großen Parkplatz an der Ortseinfahrt den ersten Halt einlegten. Der Ort selbst machte auf uns einen ärmlichen, ausgestorbenen Eindruck. Das „Maison de Vins“ bei der Kirche öffnet samstags erst um 14.00 Uhr, so lange wollten wir aber nicht warten und fuhren lieber weiter. Samstag ist offensichtlich ein ganz schlechter Tag um die „Route des Chateaux“ entlang zu fahren, denn ähnlich wie das „Maison de Vins“ in St. Estephe , haben auch alle Chateaus direkt an der Straße geschlossen. Die meisten Chateaus liegen aber abseits der D2 mitten in ihren Weinbergen und um nur auch einen Bruchteil davon besuchen zu können, würden wir wohl eine eigene „MEDOC-Reise“ planen müssen, aber dazu fehlen uns sicher die notwendigen Weinkenntnisse. 

Den nächsten Halt machten wir in Pauillac Auch hier der erste Eindruck: ärmlich und zumindest am Samstagmittag nahezu ausgestorben. Wir stießen zufällig auf den Markt und unser perfektes Timing schlug wieder einmal zu. Die Markthalle schloss gerade ihre Tore als wir dort ankamen, aber die „Boucherie“ hatte ihren Verkaufswagen noch offen und Karola kaufte eine suuuuper Entenbrust (wir rätseln immer noch wie sie hergestellt wurde, nicht geräuchert, nicht gebraten, nicht gegart, evtl. gepökelt?, jedenfalls ist sie mit viel Pfeffer eingerieben) und eine Entenpastete. Beim Verlassen von Pauillac  fuhren wir noch kurz am „Chateau Mouton Rothschild“ vorbei – leider auch samstags geschlossen L). 

Südlich von Pauillac ist direkt an der Garonne ein großer Wohnmobil – Stellplatz, schön gelegen und soweit wir sahen kostenlos, aber wir wollten ja weiter Richtung Bordeaux. Nachdem Karola noch ein paar Bilder von der Garonne gemacht hatte, weil sie den „RIESEN“-Fluss so faszinierend fand, ging es weiter nach Margaux. 

In Margaux waren wir zunächst in zwei Weinhandlungen wo wir uns sehr arrogant und überheblich behandelt fühlten. In einer davon (www.caveulysse.com) kauften wir ein Poster der Weinanbaugebiete des Bordeaux. Es war mit 18 € ausgezeichnet, aber der Ladenbesitzer verlangte 19 €. Als Karola ihn auf das Preisschild hinwies, riss er es einfach ab. Aber den einen Euro bekam Karola zurückJ. 

Schließlich wurden wir doch noch fündig und machten eine Weinprobe im „Chateau Ferriere“ (www.ferriere.com). Eine nette Belgierin lud uns dazu ein. Sie erzählte uns, dass sie erst eine Woche in diesem Chateau arbeitet (und unter uns gesagt: „Ich glaube sie hatte nicht sooo viel Ahnung von Weinverkostung J ). Aber sie war sehr, sehr freundlich und gab sich sehr viel Mühe mit uns Englisch zu palavern, und so wechselte am Ende doch noch ein "Chateau La Gurgue" den BesitzerJ. 

Danach fuhren wir ohne weiteren Zwischenstopp zum Campingplatz „Camping de Bordeaux Lac“ (www.camping-bordeaux.com), nach all den Führern die wir an Bord haben, ist dies der einzige Campingplatz nahe Bordeaux. Wir kamen um 16.15 Uhr an, meldeten uns an, suchten einen vernünftigen Stellplatz und verkrochen uns zum „Lunner“ (oder wie soll man das Mittagessen um kurz vor fünf sonst nennen? J) in den Schatten hinter unserem Wohnmobil, um wenigstens etwas der brütenden Hitze zu entgehen. (Wir wollen uns aber jetzt ganz sicher nicht beschweren, J lieber Schweiß ohne Ende als der Dauerregen der vergangenen Wochen). Zum „Lunner“ gab es die leckere Entenbrust und die Entenpastete vom Markt in Pauillac und natürlich Käse und Baguette, dazu einen leckeren Rose. 

Danach wird Odin beschäftigt, dann Duschen, Tagebuch schreiben und die einsetzende Abkühlung begrüßen. 

Morgen wollen wir mit Odin per Bus und Tram ins Herz von Bordeaux (Centre Ville) – ein weiteres Abenteuer mit ungewissem Ausgang JJ. 

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