Die Realität überflügelt die Wunschträume (wo gibt es denn so was?)

Um 8 Uhr früh waren wir schon wieder auf den Beinen. Wir wollten uns unbedingt den Hafen von Ares ansehen, bevor wir abfuhren und auch noch Croissants fürs Frühstück kaufen. Also erst mal wieder eine Asphaltstraße entlang hatschen in Richtung Port. Der Hafen von Ares erwies sich als sehr charmant und fotogen mit seinen vielen, kleinen Cabanes.
 

Und viele der Cabanes waren Austern-Läden und gleichzeitig Austernlokale. Hmmm, wenn wir das gestern Abend schon gewusst hätten, wären wir vielleicht doch nochmals Austern essen gegangenJ. 

Auf dem Rückweg zum Campingplatz fiel uns eine Bäckerei auf, vor der die Kunden bis weit auf den Bürgersteig Schlange standen. Wir dachten uns: "Das ist doch kein schlechtes Zeichen" und stellten uns zu all den Anderen hinten an. Nach einer gefühlten halben Stunde kauften wir endlich ein Baguette, zwei Croissants und zwei „Windbeutel“ und machten uns auf den Weg zum Auto. 

Auf dem Weg überlegten wir uns: „Warum die Kaffee-Maschine jetzt nochmals anschmeißen, wo wir doch so ein nettes Lokal kennen.“ Also wieder ins Café vor dem Campingplatz. Die Veranda war noch abgesperrt, aber der nette Wirt öffnete sie extra für uns. Wir bestellten zwei Cafe au Lait und aßen dazu unsere Croissants und Windbeutel. Danach bezahlten wir den Campingplatz (22 € ist im Rahmen) und los ging‘s um 10.30 Uhr nach Cap Ferret. 

Kurz nach Elf näherten wir uns der Spitze von Cap Ferret „La Pointe Belvedere“. Da die Schilder „für Wohnmobile verboten“ zunahmen (L’Herbe scheint komplett für WOMOs gesperrt zu sein) beschlossen wir zu parken und zu Fuß weiter zu gehen. Wir hatschten geschätzte 2 km die Asphaltstraße entlang bis wir endlich zum „Belvedere“ kamen, und natürlich gab es hier einen großen Parkplatz, und natürlich auch für Wohnmobile und jetzt in der Vorsaison waren auch genügend Plätze frei (tja das nächste Mal wissen wir es besser J). 

Wir gingen mit Odin an den Strand, bewunderten die Aussicht auf das Becken von Arcachon und vor allem auf die Dünen von Pyla. Danach machten wir uns auf dem „Asphalthatscher“ wieder zurück zum Auto. 

Kurz vor Eins waren wir wieder zurück und Mittagessen stand auf dem Plan. Am Belvedere gibt es zwar ein sehr schönes, sehr, sehr teures Restaurant von dessen Terrasse aus man einen wundervollen Blick auf das Becken von Arcachon, auf die Dünen von Pyla und auf den Atlantik hat, aber wir hatten bei der Durchfahrt durch „Le Canon“ gesehen, dass es dort mehrere Lokale hat, in denen die Austern direkt vom Produzenten im „Restaurant“ verkauft werden. 

Also fuhren wir zurück nach Le Canon. Wir kamen Punkt ein Uhr dort an und wurden fündig – und wiiieeee fündig wir wurden. „Le Cabene 171“, eine kleine Holzterrasse auf Pfählen direkt am Meer mit Austerngittern und Austernfischer am Strand, fünf kleine Tischchen, total nette Bedienung (man spricht „Anglaise“) und voll nette und lustige Gäste (ähm, nicht nur wir). Ups jetzt hätte ich vor lauter Schwärmerei fast das wichtigste vergessen: „Das Essen!!!!“ 

Das Angebot? „All you can eat“ auf französisch. Austern, Crevetten, Schnecken (ach ja und Krabben J ) so viel du willst. Also nochmals von vorn, das Ganze nannte sich „Le Midi“ und sollte 20 € kosten, hmm klang nach La Teste. Aber dann wurden wir auf Englisch aufgeklärt, dass wir für 20 € vom Büffet mit Austern, Crevetten und Schnecken so viel essen konnten wie wir wollten. Ich ging dreimal ans Büffet, Karola schaffte es viermal. Geschätzte verspeiste Austern und Crevetten? Sicher über zehn pro Person, geschätzte Schnecken: keine Ahnung, super viel jedenfalls.J 

Wir haben es geschafft zwei Stunden lang zu Mittag zu essen (war das jetzt eine der Einbürgerungsvoraussetzungen für Frankreich? J) 

Nach so einem tollen Essen hatten wir natürlich keine Lust mehr noch stundenlang im Auto zu fahren. Wir zogen den ADAC – Campingführer zu Rate und suchten einen Campingplatz direkt am Atlantik, bei dem auch die ADAC Camping Card gilt. Wir fanden „Yelloh! Village Les Grandes Pins“ ( www.lesgrandspins.com ) bei Lacanau - Ocean, das Navi sagte 1,5 Stunden Fahrzeit. Wir fanden: „Das ist noch akzeptabel“. 

Kurz vor dem Campingplatz sahen wir noch einen sehr schönen Wohnmobilstellplatz in Le Huga kurz vor Lacanau - Ocean, aber wir wollten ja ans Meer!!! Um 16.30 kamen wir „pünktlich“ an, bezogen unseren Platz und ab ging’s mit Odin ans Meer. Erst nach 18.00 Uhr waren wir wieder zurück, um halb Acht gab’s Abendessen für uns (nur Salat, nach der Völlerei am MittagJ) und um Acht gab’s Abendessen für Odin. Erst um 21.30 Uhr zogen wir uns ins Auto zurück. Es wurde zwar frisch, aber der Himmel ist immer noch wolkenlos blau. Hoffentlich bleibt das auch morgen so. Wir wollen zu unserem letzten Aufenthalt am Atlantik nach Montalivet, nur ein Katzensprung von hier.

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